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Kindheit und Jugend: Cordula Hubrich

Kindheit und Jugend: Cordula Hubrich

6m 15s

In der Poschingerstraße 1, der ehemaligen Villa der Familie Mann, befand sich von 1938 bis 1940 die Reichszentrale des „Lebensborn e. V“. In den Heimen des Vereins konnten ledige Mütter unter Geheimhaltung ihre von den Nationalsozialisten als „rassisch wertvoll“ eingestuften Kinder entbinden. Cordula Hubrich kam 1937 im Lebensborn-Heim Steinhöring, 30 Kilometer östlich von München, zur Welt. Lange Zeit wurde in ihrer Familie nicht darüber gesprochen. Erst spät erfuhr sie, was der „Lebensborn“ war. Die Geschichte des „Lebensborn“ erforscht die Journalistin Dorothee Schmitz-Köster.

In absehbarer Zeit wird es keine Menschen mehr geben, die von ihren Erlebnissen während der Zeit des Nationalsozialismus...

Kindheit und Jugend: Paul Würges

Kindheit und Jugend: Paul Würges

5m 28s

Paul Würges war einer der ersten Münchner Rock'n'Roller. Notenlesen hat er nie gelernt, die ersten Gitarrengriffe hat ihm ein Untermieter seiner Eltern beigebracht. Würges wurde 1932 in der „Maikäfersiedlung“ in Berg am Laim geboren und wuchs dort in einfachen Verhältnissen auf. Als Kind war er so klein und mager, dass er für die Kinderlandverschickung ausgewählt wurde, um sich gesundheitlich zu erholen.. Die Hitlerjugend blieb ihm erspart, weil er mit kurzer Lederhose und hüfthohen Wollstrümpfen zu dünn angezogen war. Nach zwei Treffen bekam er Gelenkrheumatismus und musste ins Krankenhaus. Der Sänger und Musiker starb 2017 in München.

In absehbarer Zeit wird...

Kindheit und Jugend: Karl Stankiewitz

Kindheit und Jugend: Karl Stankiewitz

5m 41s

Die stundenlangen Aufmärsche der Nationalsozialisten am Münchner Königsplatz waren Pflichtprogramm für den Hitlerjugend-Pimpf Karl Stankiewitz. Den Kriegsbeginn 1939 bejubelte der 10-Jährige zusammen mit seinen Kameraden. Denn die Klasse bekam Gasmasken ausgehändigt, die sofort als Spielzeug zweckentfremdet wurden. Später radelte er als Brandmelder durch die Münchner Bombennächte. Nach dem Krieg wurde Stankiewitz Journalist und Buchautor.

In absehbarer Zeit wird es keine Menschen mehr geben, die von ihren Erlebnissen während der Zeit des Nationalsozialismus berichten können. Umso wichtiger ist es, authentische Zeugnisse festzuhalten und zugänglich zu machen. Schüler*innen der Städtischen Berufsoberschule Ausbildungsrichtung Sozialwesen sprachen mit Zeitzeug*innen über deren Erinnerungen an die NS-Zeit,...

Widerstand heute?

Widerstand heute?

3m 8s

Wir haben haben Schüler*innen befragt, was Widerstand für sie in der heutigen Zeit bedeutet.

Widerstand: Walter Klingenbeck

Widerstand: Walter Klingenbeck

5m 43s

Walter Klingenbeck gehörte bis zu deren Verbot 1936 der katholischen Kinderorganisation „Jungschar“ der Kirche St. Ludwig an. Mit einer Gruppe gleichgesinnter Jugendlicher verfasste er Flugblätter und rief darin zum Sturz des nationalsozialistischen Regimes auf. Die Gruppe hörte „Feindsender“ ab und stellte Rundfunksender her, um damit oppositionelle Nachrichten zu verbreiten. Im Januar 1942 wurde die Gruppe denunziert und verhaftet. Der Volksgerichtshof verurteilte Walter Klingenbeck zum Tod. Am 5. August 1943 wurde er im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Perlacher Forst.

Nur wenige Menschen stellten sich gegen das NS-Regime. Diese Wenigen kamen jedoch aus allen gesellschaftlichen Schichten....

Widerstand: Franz Limmer

Widerstand: Franz Limmer

5m 2s

Franz Limmer trat 1928 in den Dienst der Bayerischen Landespolizei ein und wechselte danach zur Münchner Polizeidirektion. 1942 erhielt er eine Abordnung zur Einsatzgruppe B in die Sowjetunion. Er wusste, welche Grausamkeiten ihn bei den Einsätzen erwarteten. Trotz massiven Drucks seiner Vorgesetzten konnte er die Abordnung mit dem Hinweis auf die große psychische Belastung verhindern. Er wurde zur Verwaltungspolizei versetzt. Nach 1945 war er wieder bei der Landespolizei in Grünwald tätig. Er trat mehrfach als Belastungszeuge im Spruchkammerverfahren gegen seinen früheren Vorgesetzten auf. Das Gericht schenkte Limmer jedoch keinen Glauben.

Nur wenige Menschen stellten sich gegen das NS-Regime. Diese Wenigen...

Widerstand: Karl Schörghofer

Widerstand: Karl Schörghofer

4m 12s

Karl Schörghofer war seit 1923 Verwalter des Neuen Israelitischen Friedhofs in München. Im Keller ihres Hauses versteckten er und seine Familie 1943 sieben untergetauchte Jüdinnen und Juden und bewahrten sie so vor der Deportation. Ein jüdisches Mädchen retteten sie durch Unterbringung bei ihrer Tochter in Miesbach. Außerdem versteckten Schörghofer und seine Frau Katharina Thorarollen Wertsachen emigrierter Jüdinnen und Juden vor dem Zugriff der Nationalsozialisten. 1967 wurde Karl Schörghofer mit seiner Familie von der Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet.

Nur wenige Menschen stellten sich gegen das NS-Regime. Diese Wenigen kamen jedoch aus allen gesellschaftlichen Schichten. Das Vielfalt...

Widerstand: Emma und Hans Hutzelmann

Widerstand: Emma und Hans Hutzelmann

6m 26s

Emma und Hans Hutzelmann lebten in der Margaretenstraße 18 in München und gehörten zum engeren Kreis der Widerstandsgruppe „Antinazistische Deutsche Volksfront“ (ADV) und kooperierten mit der Gruppe „Brüderliche Zusammenarbeit der Kriegsgefangenen“. Emma entwendete an ihrem Arbeitsplatz größere Mengen Fett, die sie verkaufte, um illegale Aktionen der ADV oder auch Zivilkleidung für fluchtwillige sowjetische Kriegsgefangene zu finanzieren. Nach Aufdeckung der Gruppe im Januar 1944 wurde Emma verhaftet, konnte jedoch im Juni 1944 aus dem Gefängnis München-Stadelheim fliehen. Sie starb am 27. November 1944 bei einem Fliegerangriff in München. Hans wurde zum Tode verurteilt und am 15. Januar 1945 hingerichtet.

Nur wenige...

Widerstand: Pater Rupert Mayer

Widerstand: Pater Rupert Mayer

6m 6s

Der Jesuitenpater Rupert Mayer war seit 1912 Seelsorger in der Kirche Sankt Michael in der Neuhauser Straße 52 (heute 6). Bereits in den 1920er Jahren warnte er vor den Gefahren der nationalsozialistischen Bewegung. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten trat er für die Rechte der Kirche ein und predigte gegen das NS-Regime. Trotz Redeverbots setzte er seine öffentliche Kritik fort. Er wurde mehrfach verhaftet und im Dezember 1939 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Nach seiner Entlassung 1940 wurde er im Kloster Ettal unter Hausarrest gestellt. Im Mai 1945 kehrte Rupert Mayer nach München zurück, wo er kurz darauf starb.

Nur wenige Menschen...

Widerstand: Otto Binder

Widerstand: Otto Binder

3m 27s

Otto Binder wurde 1904 in München geboren und lebte in der Augustenstraße 98. Er war von 1925 bis 1929 Mitglied der „Roten Hilfe“ und der Kommunistischen Partei Deutschlands. Zwischen 1935 und 1942 verhaftete ihn die Gestapo sieben Mal. Über seinen Schwiegervater Wilhelm A. Olschewski kam er zum aktiven Widerstand und versuchte, in seinem Betrieb Widerstandsgruppen aufzubauen. Nach seiner erneuten Verhaftung 1942 wurde er in der Untersuchungshaft schwer misshandelt. Vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, wurde Otto Binder am 28. Juni 1944 im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet.

Nur wenige Menschen stellten sich gegen das NS-Regime. Diese Wenigen kamen jedoch aus allen gesellschaftlichen Schichten....

Das NS-Dokumentationszentrum München

Als Gründungsort der NSDAP ist München wie keine andere Stadt mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus verbunden. Das NS-Dokumentationszentrum München befindet sich auf dem Gelände des ‚Braunen Hauses‘, der einstigen Parteizentrale der NSDAP. Wir vermitteln die Geschichte des Natio­nalsozialismus mit Blick auf die Gegenwart und Zukunft und stellen die historischen Erfahrungen der Diktatur in einem aktuellen und globalen Zusammenhang dar. Themen wie Krieg und Völkermord, Rassismus und Antisemitismus, Ausgrenzung und Flucht bil­den weitere Schwerpunkte unserer Arbeit.

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